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Die Badeplatz-Apotheke

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von Margit Sautner

OBERTRUM / Austria. Als wir an einem der herrlich heißen Augusttage, erfrischt  vom Schwimmen auf unserer Decke im Obertrumer Strandbad zusammensaßen und entspannt und vergnügt über Gott und die Welt plauderten, besuchten uns junge Blesshühner und erbaten mit eindringlichem Gekreische einige unserer Weintrauben. Während die Küken mit Begeisterung unser Picknick verspeisten, fiel mir auf, dass wir unsere Decke auf einer kleinen Badeplatz-Apotheke ausgebreitet hatten. Winzig klein und knorrig, wachsen dort Breitwegerich und Gänsefingerkraut, Günsel, Gänseblümchen und Löwenzahn und trotzen täglich unverzagt unzähligen Fußtritten, Badedecken und Strandliegen. Jeder Zeit bereit, ihre Heilkraft zur Verfügung zu stellen. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass sich die Heilpflanzen die Plätze an denen sie wachsen regelrecht auszusuchen scheinen.

Da gibt*s was auf die Ohren und auf Stiche
Als ich noch ein Kind war, war es ganz selbstverständlich, bei Ohrenschmerzen, wie sie durch zu viel Wind und Wasser oder Tauchen entstehen, ein paar Breitwegerichblätter zu nehmen. Wenn man ein Wegerichtblatt abreißt, stehen kleinen Stängel heraus, diese muss man herausziehen, zusammenrollen  und wie einen kleinen Wattebausch in den äußeren Gehörgang des schmerzenden Ohres legen. Ich erinnere mich gut, dass die Schmerzen in  kurzer Zeit verschwunden waren.
Auch wenn die lästigen Gelsen und Bremsen, mit denen wir uns wohl oder übel die Strandbäder teilen müssen, zugeschlagen haben, ist der Wegerich ein toller Sanitäter. Zerquetsche Blätter der Pflanze auf die Stichstelle gelegt, wirkend sofort wohltuend und lindernd.

IMG_1476 IMG_1475Verletzt und Mittellos? Nicht verkrampfen – Gänsefingerkraut hilft
Wenn wir uns als Kind verletzt hatten, kochte die Mutter einen Tee aus dem gerbstoffreichen Gänsefingerkraut und wusch die Wunde damit aus. Wer kennt nicht die schmerzhaften Wadenkrämpfe beim Schwimmen? Dazu habe ich in einem alten Kräuterbuch Folgendes gefunden: Nimm einige Hände voll Gänsefingerkraut, übergieße diese mit kochendem Wasser und mache mit dem heißen Kraut Umschläge  – das hilft, Wadenkrämpfe zu vertreiben.
Übrigens: der Volksglaube sagt, dass ein Zweiglein Gänsefingerkraut um den Hals getragen Glück in Geldangelegenheiten bringt und macht, dass das Geld nie ausgeht ;-)

Die Pappel, die Baumapothekerin
Auch die wunderschöne Schwarzpappel, die uns an unserem Badetag ihren duftigen Schatten spendete, ist eine große Heilpflanze und wurde vor allem bei Erkrankungen des Urogenitalsystems wie z.B. bei Blasen- und Nierenentzündungen eingesetzt. Verwendet werden von der Pappel die Knospen und die Rinde. Die Espenknospen dienen in der esoterischen Anwendung als Geschenk für die Baum- und Erdwesen und in der Bachblütentherapie sind es die feinfühligen Menschen, die diese Espenessenz benötigen. Wir haben uns in Ihrem Schatten jedenfalls ganz besonders wohl gefühlt.

Und wenn Sie das nächste Mal am Badesee sind: Geben Sie doch einfach mal acht auf die Pflanzen unter Ihren Füßen – es sind wunderbare Heilkräuter und verdienen es, beachtet zu werden.

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